Weihnachtsnewsletter 2016
AURUM CORDIS ® NEWSLETTER vom 23.12.2016
Sehr geehrte Frau/Herr ...,
Liebe Freunde von Aurum Cordis,
wieder einmal ist steht Weihnachten vor der Tür. Jedes Jahr wieder nehme ich mir zu Beginn der Adventszeit vor, dass es doch dieses Mal Raum für Einkehr und Besinnung statt großem Festtags-Stress geben soll.
Je kürzer die Tage werden, um so stärker vernehme ich in mir die Aufforderung, Stille zu wahren, den Blick nach innen zu lenken und einfach darauf zu lauschen, was sich da zeigen möchte.
Meine Kerze erhellt dann das Dauergrau, das sich zumindest in unseren Breiten wie gewohnt zu dieser Zeit vor meinem Fenster eingestellt hat. Sie ist der leuchtende Punkt, der Farblosigkeit, Trübe und Dunkelheit keine Chance gibt.
In den letzten Tagen war sie mir angesichts der furchtbaren Ereignisse in Berlin nicht nur Trost, sondern eine kraftvolle Erinnerung daran, dass es – um mit Prof.Uwe Böschemeyer – zu sprechen, in der inneren Tiefe hell ist. Dort enden Gefühle von Getrenntsein und damit auch eine fast schmerzlich empfundene Sehnsucht nach Verbundenheit, die ich bei fast allen meiner hochsensiblen Klienten finde.
Die tägliche Verbindung mit dieser Tiefe gibt Arbeit und Leben eine andere Färbung, gibt Taten eine neue Qualität. Daraus kann die Kraft entstehen, die wir gerade im Moment so sehr brauchen, damit wir der um sich greifenden Angst etwas entgegen zu setzen haben. Und gerade in solchen Zeiten, die es “not-wendig” machen, sich dieser Quellen zu erinnern, sind es ganz besonders die Hochsensiblen, die diesen Zugang leicht für sich finden können. Sie finden ihn nicht nur für sich selbst, sondern sie können damit auch für andere einen wichtigen Raum von Sicherheit und Vertrauen schaffen!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches, gesundes Neues Jahr verbunden mit der Hoffnung, dass Sie als Hochsensible Ihre wichtige Aufgabe leben mögen!
Ihre Jutta Böttcher
Die Sehnsucht der Hochsensiblen
Vor einigen Wochen fiel mir erneut ein wunderschönes literarisches Bild in die Hände, das mir schon 2008 als berührendes Vorwort zu dem von Johannes Schmidt unter Mitwirkung von Andrea Wandel geschriebenen Buch “Der Körper kennt den Weg “begegnet war.
Es stammt von dem persischen Mystiker Rumi:
“Eines Nachts schrie ein Mann,”Allah!Allah!”
Seine Lippen wurden süß vom Lobpreis
Bis ein Zyniker sagte:
“Ah! Ich habe gehört, wie du gerufen hast,
aber hast du je Antwort erhalten?”
Der Mann hatte darauf keine Erwiderung.
Er hörte auf zu beten und fiel in einen unruhigen Schlaf.
Er träumte, dass er Kidr sah,
den Seelenführer, in dickes grünes Laub gekleidet.
“Warum hast du aufgehört zu lobpreisen?”
“Weil ich nie Antwort erhielt.”
“Das Sehnen, das du ausdrückst, ist die Antwort.
Der Kummer , aus dem heraus du aufschreist,
zieht dich in die Vereinigung.
Deine reine Trauer, die um Hilfe bittet, ist der geheime Kelch.
Höre auf das Winseln eines Hundes nach seinem Meister.
Dieses Winseln ist die Verbindung.
Es gibt Liebes-Hunde, deren Namen keiner kennt.
Opfere dein Leben dafür, einer von ihnen zu sein.”
Schon 2008, wenige Monate vor der offiziellen Gründung von Aurum Cordis, spürte ich die tiefe Verbindung dieser Worte zu den hochsensiblen Menschen.
Heute, acht Jahre später und mit viel Coaching -
und Beratungserfahrung, kann ich sagen, dass sich tatsächlich in der stets präsenten und sehnsüchtigen Suche der Hochsensiblen nach Rück - Verbindung mit ihren tiefsten inneren Werten sowohl ihre vermeintliche Achillesferse wie auch ihre stärkste Gesundheitsressource und ihr größtes Wachstumspotenzial zeigt.
Werden die inneren Werte nicht wirklich geklärt, sondern bleiben diffus, kann die Suche zur schmerzvollen
“Sehn- -sucht”werden. Zahlreiche Abbrüche und eine nicht enden wollende Reihe von Aus-und Weiterbildungen dokumentieren, dass dieser Mensch sich noch immer als nicht ausreichend ausgerüstet empfindet, um sich wirklich zeigen zu können. Die Suche geht dann weiter und es kann das Bild eines hungrigen Esels entstehen, der zwischen fünf Heuhaufen verhungert, weil er sich nicht entscheiden kann.
Erst ein Ebenenwechsel, der Sprung in die Meta-Ebene, kann da helfen, sich der so schmerzlich vermissten Selbstverbindung zu nähern.
Aus dieser übergeordneten Perspektive klärt sich ein tiefes Lebenmotiv, das deutlich werden lässt, welchem kraftvollen Ziel die mitgebrachten Talente sowie die im Laufe der Zeit erworbenen Fähigkeiten dienen sollen. Die souveräne Auswahl aus den persönlichen Schätzen im Ressourcenkoffer gerade so wie es der Umgang mit einer Situation erfordert, kann dann die schwierige Entscheidung zwischen so vielen Talenten ersetzen.
Gelingt also die Klärung auf der Metaebene, werden in der Regel ungeahnte Kräfte frei. Die Umsetzung der inneren Motivation in gelebtes Leben schenkt Freude und eine verbesserte Stress-Resilienz. Schritt für Schritt kann sich das gesundheitliche Wohlbefinden stabilisieren und die Selbstwirksamkeit wachsen.
Lesen Sie zu diesem wichtigen Thema auch die Ausführungen zum Missing Link auf der Webseite von Aurum Cordis.
Das andere Gesicht von Hochsensibilität
Und dann gibt es da noch diejenigen, die sich vielleicht gar nicht als hochsensibel bezeichnen würden, und es dennoch sind.
Sie leben zunächst problemlos und hoch leistungsfähig mit der vernetzten Wahrnehmungsfähigkeit. Auch für sie gilt das Sehnen nach einer Veränderung, die sie mehr in die Übereinstimmung mit ihren eigenen Werten und Zielen bringt. Es ist ihr stets laufender Motor, der sie nicht ruhen lässt. Hochinnovativ und kreativ entwickeln sie Ideen, Lösungsansätze und - räume für die komplexen Probleme unserer Zeit.
Sie sind nicht nur die Seismografen der Gesellschaft, die instinktsicher künftige Entwicklungen erkennen und nutzen. Sie sind die “Changemaker”, die es verstehen, ihr Innen und Außen zum Wohle aller kraftvoll miteinander zu verbinden. Mit ihrer Ursprünglichkeit und ihrer Visionskraft werden sie nicht müde, am Rand von Systemen zu arbeiten, immer wieder in der Absicht, neue Impulse in dieselben zu tragen.
Wir finden sie in allen Berufsgruppen. Sie sind in der Regel sehr risikobereit, tragen viel Verantwortung und haben unter Umständen schon einige Erfahrung darin gesammelt, zu scheitern und sich daraus wieder neu aufzustellen.
Eines ist sicher - sie geben niemals auf, weil ihr starker Veränderungsimpuls diese Option gar nicht zulässt.
Damit kann es aber auch sein, dass sie sich in ihrem steten Bemühen erschöpfen. In jedem Fall kennen auch sie die Momente von Einsamkeit in ihrem “Anderssein”. Dann könnten vielleicht auch sie sich von Rumi angesprochen fühlen in der tröstlichen Erkenntnis, dass auch noch andere die Bedingungslosigkeit dieses Sehnens kennen.
Erkennen Sie sich vielleicht in dieser Beschreibung wieder? Oder vielleicht Familienmitglieder, Kunden, Patienten und Klienten? Sie fragen sich, wie sie diesen Menschen auf einer tiefen Ebene begegnen und sie darin unterstützen können, ihren Veränderungsimpuls zu ihrem eigenen wie zum Wohle der Gemeinschaft leben zu können? Genau diese Entwicklungen und Antworten bilden den Kernbereich der Weiterbildung zum Integralen Gesundheitscoach bei Aurum Cordis, die im Mai 2017 erneut beginnen wird.