DER INNERE WERTEKONFLIKT

Aufgespannt zwischen zwei Welten – vielen hochsensiblen Menschen, die diese Beschreibung bei Aurum Cordis zum ersten Mal hören, erscheint sie sehr treffend. Denn häufig fühlen sie sich zerrissen zwischen ihrer schmerzlichen Geschichte auf der einen und einer diffusen Ahnung für ihre Vision auf der anderen Seite. Eine belastende Wahrnehmung, die sie oft kaum in Worte fassen und selten mit anderen teilen können.

Bei Aurum Cordis sprechen wir von zwei Polen, die gleichzeitig wahrgenommen werden - wenn auch meist unbewusst: dem Pol des Lebensdramas und dem Pol der Lebensvision. Dieses tiefe und in aller Regel verborgene Wissen um die beiden Pole des Lebens gilt es zu ergründen. Aus ihm speist sich ein umfassendes Erleben spiritueller Verbundenheit, in dem das Aufgespanntsein zwischen zwei Welten nicht länger als Zerrissenheit wahrgenommen wird. Was einfach klingt, ist ein tiefer Prozess, in dem die Bearbeitung des inneren Wertekonflikt eine zentrale Bedeutung hat. Was wir damit meinen?

Fokussierung auf den Drama-Pol

Insbesondere Hochsensible fokussieren, ohne es zu bemerken, ihre Wahrnehmung häufig auf den Pol ihres inneren Lebensdramas. Er wird genährt von Schmerzpunkten, die aus alten Erfahrungen herrühren. Seine Sogwirkung ist enorm. Beinahe zwangsläufig werden aktuelle Ereignisse durch die “Drama-Brille” betrachtet und bewertet. Auf Dauer entsteht so ein krankmachendes Gedanken- und Gefühlsgefängnis, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gibt. Als nach Veränderung suchende Menschen verspüren Hochsensible jedoch zugleich eine tiefe innere Sehnsucht nach der Verwirklichung ihrer Lebensvision. Selbst wenn diese Lebensvision nicht konkret fassbar ist, manifestiert sie sich unbeirrbar im Fühlen: Endlich einen als stimmig empfundenen Platz im Leben einnehmen zu können und Anteil an einem positiven gesellschaftlichen Wandel zu haben.

Das Rumoren des inneren Wertekonflikts

In dem Spannungsfeld zwischen dem Pol des stress- und schmerzbelasteten Lebensdramas und dem Pol der nach Umsetzung schreienden Lebensvision besteht ein tiefer innerer Wertekonflikt. Ohne ihn genau greifen und begreifen zu können, sorgt er für ein dauerhaftes inneres Rumoren und beeinflusst mehr oder weniger stark die Emotionen und Verhaltensweisen. Bleibt dieser innere Konflikt unberührt, haben alle Bemühungen, im äußeren Umfeld etwas zu verändern nur einen kurzfristigen Effekt. Gelingt es jedoch, ihn zu bearbeiten und sich bewusst am Pol der Lebensvision zu orientieren, wird es möglich, sich mit etwas Größerem verbunden zu fühlen und der inneren Bestimmung zu folgen.

Der spirituelle Still(e)punkt als Gesundheitsressource

Die Bearbeitung des inneren Wertekonflikts ist ein tiefgehender Prozess, der allein kaum bewältigt werden kann. Es bedarf in der Regel erfahrener Begleiter, wie wir sie bei Aurum Cordis ausbilden, um mit deren Unterstützung das Lebensdrama und die Lebensvision bestimmen zu können. Spiritualität spielt in diesem nach innen gerichteten Prozessen eine wichtige Rolle. Für alle Sinnsuchenden, und damit für alle hochsensiblen Menschen, liegt in der Spiritualität die wesentlichste Einladung an ihr hocherregtes Nervensystem, sich wieder in Richtung einer neuen Ordnung zu bewegen – und damit zur Gesundung.

Bei Aurum Cordis sprechen wir vom Gewahrsein des spirituellen Still(e)punktes. Er ist die lange gesuchte Verbindung zu sich selbst – ein innerer Freiraum, der es gestattet, Situationen neu zu bewerten und aktiv Entscheidungen zu treffen. Es ist der spirituelle Still(e)punkt, von dem aus es möglich wird, sich souverän für den Pol der Lebensvision zu entscheiden und dem Sog des Lebensdramas zu entkommen. Kurz gesagt: Der spirituelle Still(e)punkt ist unsere größte und immerwährende Gesundheitsressource.

Die Kraft der Lebensvision

Bei Aurum Cordis wissen wir aus unserer langjährigen Erfahrung, dass hochsensible Menschen leicht einen Zugang zu Spiritualität finden, bisweilen ohne sich darüber bewusst zu sein. Sie beschreiben häufig Erlebnisse von tiefer Schönheit, Freude und Ergriffenheit, in denen sich Zeit und Raum aufzulösen scheinen und in denen Einheit erlebt wird. Wir nennen solche Momente “Risse in der Realität”. Bei der Bearbeitung des inneren Wertekonflikts knüpfen wir an diese Risse an. Sie sind der Beginn eines tiefen Weges zum inneren spirituellen Still(e)punkt. Gleichsam eine innere Instanz, ein innerer Beobachter, der es erlaubt, sich aus dem Gefühl tiefer innerer Verbundenheit zu zeigen und zu äußern - sich bewusst am Pol der Lebensvision zu orientieren und

  • sich mit etwas Größerem verbunden zu fühlen,
  • der inneren Bestimmung zu folgen,
  • neue Handlungsoptionen zu erkennen,
  • die eigenen Potenziale besser auszuschöpfen,
  • sich in der beruflichen Tätigkeit selbst zu verwirklichen,
  • zu positiven gesellschaftlichen Veränderungen aktiv etwas beizutragen.

Bei Aurum Cordis begleiten wir Sie auf diesem Weg.

Autor: Christian Schneider © 2019